Heinrich Gerhard Bücker und seine Kunstwerke in unserer Bonifatiuskirche

Am 5. März 1922 wurde H.G. Bücker in Beckum-Vellern (Kreis Warendorf) geboren. Bücker ist der Künstler, der maßgeblich unsere Kirche nach ihrem Wiederaufbau in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit zahlreichen Werken ausgestattet hat. Am auffälligsten ist wohl das Taufbecken, dessen schwerer Deckel durch ein Seilzugsystem und ein Gegengewicht in Form einer Taube gehoben und gesenkt wird. Der ganze Taufbezirk im Eingangsbereich unserer Kirche wurde von Bücker in Zusammenarbeit mit dem Architekten Emil Steffann gestaltet. Auch den Altar hat Bücker nach einer Idee von Steffann geschaffen. Der Tabernakel und der Ambo mit der berühmten Bücker-Bibel sind ebenfalls seine Werke. Die acht Bronzeleuchter, die den Altar umstehen, und die Kommunionbank stammen aus seiner Werkstatt. Ferner sind zu nennen: die Torbogenplastik zum Nadelöhrgleichnis an der Eintrachtstraße, die Madonna im Bildstock an der Ostseite der Kirche, die Krippenfiguren  und die Spätwerke Bückers für St. Bonifatius, der Kreuzweg im Seitenschiff und die große Bonifatiusstatue im Eingangsbereich unserer Kirche.

An vielen Kirchen ist Bücker im Laufe seines Lebens künstlerisch tätig gewesen. Verglasungen, Bronzetore, Plastiken finden sich in der Freckenhorster Stiftskirche, im Dom St. Petri in Bremen, in der Bartholomäuskapelle und im Dom zu Paderborn, in St. Clemens in Hannover, in St. Michael in Würzburg, in den Kathedralen von Gnesen (Polen) und Avila (Spanien) und in vielen anderen Kirchen. Weite Beachtung erfahren seine Bildzyklen zu biblischen Themen, z. B. die Genesisikonen, in denen sich Bücker mit der Theologie von Teilhard de Chardin auseinandersetzt. Als Papst Paul VI. 1973 eine Sammlung moderner religiöser Kunst im Vatikan anregte, waren Werke von Bücker darin vertreten. Als 1980 Papst Johannes Paul II. die Bundesrepublik Deutschland besuchte, schuf Bücker aus diesem Anlass die offizielle Plakette. 1983/84 fand in der Apostolischen Bibliothek eine Ausstellung von Werken Bückers statt, die insofern von großer Bedeutung war, als er der erste lebende Künstler war, der im Vatikan eine Einzelausstellung hatte. Am 11. August 2008 ist Heinrich Gerhard Bücker in Vellern gestorben.

Claus-Dieter Klais, Diakon in St. Bonifatius